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Brennnessel
Schon im Altertum wurde die Brennnessel sehr ausführlich beschrieben und als Heilmittel genutzt. Sie galt als menstruationsfördernd, erweichend, wind- und harntreibend, gut gegen Hundebisse, krebsartige Geschwüre, brandige Wunden, Furunkel, Geschwülste, geschwollene Drüsen, Verrenkungen, Nasenbluten, Milzbeschwerden, Brustfell- und Lungenentzündungen, Asthma, Hautgrind und Mundkrankheiten.
Wissenschaftlicher Name: Urtica dioica L.
Charakteristik
Brennnesselkraut besteht aus den während der Blüte gesammelten frischen oder getrockneten oberirdischen Teilen der Pflanze sowie deren Zubereitungen. Sie stammt aus Albanien, Bulgarien, Ex-Jugoslawien, Russland und Ungarn. Die Pflanze ist ein homöopathisches Mittel. Medizinisch verwendet werden frische und getrocknete blühende Pflanzen und die Wurzeln.
Anwendungsbereiche
Kraut und Blätter:
Wurzeln:
Dosierung
Kraut und Blätter: Innere Anwendung: Tagesdosis: 8-12 g Droge; auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten (mindestens 2 l/Tag).
Wurzeln: Tagesdosis: 4-6 g Droge
Wirkung und Nebenwirkungen
Kraut und Blätter: Aus der Forschung ist bekannt, dass die frischen Blätter Acetylcholin, Serotonin und Histamin enthalten. Der Presssaft wirkt bei Ratten entwässernd. Im Tierversuch wurde auch ein lokalanästhesierender und schmerzlindernder Effekt beobachtet. Bei Menschen liegt zur entwässernden Wirkung nur eine ältere, nicht-kontrollierte Studie an 34 Patienten vor, bei denen in der Mehrzahl ein deutlicher Effekt beobachtet wurde. Ein signifikanter Effekt als Mittel gegen Arthritis wurde in einer placebokontrollierten und zwei offenen Studien an insgesamt 1600 Patienten nachgewiesen.
Anwendung in Lebensmitteln
Kraut und Blätter: Die Blätter werden als Ersatz für Spinat besonders im Frühling gegessen und wegen ihrer entwässernden und "blutreinigenden" Eigenschaften geschätzt. Sie sind reich an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen, ferner Serotonin, Acetylcholin und Histamin. Neben den entwässernden Eigenschaften und einer positiven Beeinflussung der Symptomatik bei Prostataadenomen erwies sich die Brennnessel als antirheumatisch und antiarthritisch wirksam. Ferner wurden antiallergische, krampflösende und schwach blutdrucksenkende Aktivitäten beschrieben.
Thomas Brendler, Joerg Gruenwald, Christof Jaenicke ; Bildrechte: ArgenLant/Shutterstock.com